Zeiten drohender Einschnitte sind, wenn schon zu nichts anderem, dann zumindest zur Fokussierung gut.
Geringe Ressourcenzuteilung führt zu Konzentration. Das ist erst mal gar nicht schlecht. Fokus ist ja gerade das, was man sich als Softwaremensch vom Business wünscht. Ideale Rahmenbedingungen also, die Arbeit im eigenen Bereich wertstiftend zu planen.
Was lässt man weg? Sieht aus wie eine Make-or-buy-Entscheidung, mag man da reflexartig sagen, und packt das TCO-Excel aus. Doch das ist zu kurz gedacht.
Wertstiftend ist das Stichwort. Stellen wir die Frage anders:
Mit welcher Arbeit entlang der Wertschöpfung trägt Ihr Bereich langfristig am meisten zum Unternehmenserfolg bei?
So gestellt beantwortet man die Frage aus Sicht des Marktes. Denn Ihre Kunden bestimmen Ihren Erfolg, in dem sie Ihr Unternehmen bezahlen. Je besser Ihr Unternehmen das Kernproblem Ihrer Kunden löst, desto eher entscheiden die sich für Sie, anstatt für Ihre Konkurrenz.

Ein visueller Ansatz zur Analyse sind Wardley-Maps. Sie stellen alle Teilkomponenten eines Produkts oder Services dar, gruppiert nach Kundennähe und Evolutionsgrad. Faustregel: Je weiter von der Kundschaft entfernt, und je kostengünstiger man diese Teilkomponente schlüsselfertig am Markt kaufen kann, desto eher sollten Sie Ressourcen von dort abziehen. Denn:
- Ein weit von Ihrer Kundschaft entferntes Problem besser zu lösen als die Konkurrenz, verschafft Ihnen keinen verwertbaren Vorteil.
- Wird ein Problem durch eine kostengünstige Lösung gelöst, müsste Ihre Lösung um Längen besser und billiger sein, um Ihre Kundschaft zu überzeugen.
Umgekehrt wird klar, wo Sie Ihre Ressourcen stattdessen einsetzen sollten: Im Kern des Kundenproblems, wo Sie besser sein wollen als der Wettbewerb, damit sich mehr Kunden für Sie entscheiden.
Das versteht Ihr CFO sofort – und investiert auch in Zeiten knapper Kassen.