»Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«

So soll Wladimir Iljitsch Lenin gesagt haben. Es könnte sich um einen Übersetzungsfehler handeln: »vertraue, aber prüfe nach« wäre eine passendere Übersetzung.

Zwei sich als Begrüßung verschränkende Hände.
Vertrauen und Kontrolle sind allgegenwärtig.
  1. Seid halt transparent, dann vertrauen wir euch auch
  2. Besser nicht an die große Glocke hängen
  3. Das Maß an Kontrolle und Vertrauen hängt vom Ziel ab

Seid halt transparent, dann vertrauen wir euch auch

Seis drum. In Unternehmen kontrollieren wir gerne und viel, vertrauen aber nur ungern. Getrieben durch Datenanalyse und versuchte Objektivierung verlieren wir uns in Transparenzdiskussionen, die uns von unseren Zielen ablenken1.

Auch der Kontrolle muss vertraut werden, sowohl den Daten selbst (Datenhygiene) also auch unserer Fähigkeit, sie korrekt zu interpretieren2. Man kann tagelang diskutieren, ob die Anzahl der Epics im PI größer als 12 sein darf, ob die POs den Status ihrer Sprintziele täglich oder wöchentlich reporten, und in welchen Custom Field in Jira man diese Daten einträgt, damit eine arme Seele aus dem PMO den Weekly Report erstellen kann – Sie merken, in welche Richtung das geht.

Besser nicht an die große Glocke hängen

Kontrolle und Vertrauen stehen sich diametral gegenüber, sind aber nur gemeinsam möglich – mehr noch, sie eint, dass es dann am besten läuft, wenn man sie nicht an die große Glocke hängt. Ansonsten schlägt man sich mit Vertragswerken, Regeln, Packungsbeilagen, Prozessbeschreibungen und Warnhinweisen rum – Zeit, die wir nicht in unsere Arbeit investieren, sondern in Arbeit um der Arbeit willen. Genauso lesen wir nicht die Beförderungsbedingungen, bevor wir in den Zug steigen und warten beim Bäcker, bis wir an der Reihe sind, darauf vertrauend, dass sich alle in der Schlange wie erwartet benehmen.

Das Maß an Kontrolle und Vertrauen hängt vom Ziel ab

Wo verläuft die Demarkationslinie, so fragen Sie sich als Führungskraft, zwischen Kontrolle und Vertrauen? Bei welchen Themen lasse ich wem freie Hand, und wo »halte ich die Hand drauf«, damit ja nichts schiefgeht?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir tiefer einsteigen. Wir wollen nicht reflexhaft Regelsysteme, an deren Einhaltung man an sich selbst a) ständig erinnern muss, oder die b) man selbst ignoriert. Mit Tools wie dem Team Autonomy Assessment und dem Circle of Influence, immer mit einem Blick auf die Wirksamkeit der von Ihnen geführten Menschen3, lässt sich Ihre Frage nach Kontrolle und Vertrauen beantworten. Dabei geht es im Kern nicht um Kontrolle und Vertrauen – wir wollten sie ja nicht an die große Glocke hängen. Statt dessen geht es um Ihre Ziele, und wie man sie am besten erreicht.


Ihr Sascha A. Carlin

Als Agile Coach verhelfe ich Führungskräften in der Softwareentwicklung zu mehr Wirksamkeit.

Kontaktaufnahme jederzeit via E-Mail oder Telefon +49 30 40782375.